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Im Gespräch mit dem heutigen und dem künftigen Feuerwehrkommandanten

Anfang 2024 übergibt der aktuelle Kommandant der Feuerwehr Maur, Daniel Fischer, den Führungsstab an Adrian Trüb – Zeit für ein Interview mit den zwei über ihre Arbeit bei der Feuerwehr und einen Ausblick auf das geplante Bevölkerungsschutzgebäude.

Daniel Fischer (DF), Adrian Trüb (AT), was hat Sie motiviert, sich überhaupt bei der Feuerwehr zu engagieren?
DF: Zu Beginn wollte ich gar nicht zur Feuerwehr, da ich mich meinem Landwirtschaftsbetrieb widmen wollte, aber ein Kollege hat mich dazu überredet und es war das Beste, was mir passieren konnte.
AT: Mir geht es ähnlich. Ich kannte die Feuerwehr zwar durch meinen Vater, so richtig dafür interessiert habe ich mich jedoch nicht. Ein guter Kollege wollte dann der freiwilligen Feuerwehr beitreten. Wir besuchten gemeinsam eine Übung und haben noch am selben Abend das Anmeldeformular unterzeichnet. Seither hat es mir den Ärmel reingezogen. Zum einen ist es ein schöner Dienst für die Gesellschaft und die Gemeinde, zum anderen schätze ich die Kameradschaft sehr.

Bild Daniel Fischer und Adrian Trüb

 Daniel Fischer, Sie sind seit 27 Jahren bei der Feuerwehr. Wie haben sich die Anforderungen und die Arbeit der Feuerwehr in dieser Zeit verändert?
DF: Die Ausbildung sowie die Einsatzführung sind komplexer geworden. Es muss viel mehr dokumentiert werden als früher. Wir haben mehr Material als zu Beginn meiner Feuerwehrkarriere, dies macht die Arbeit teilweise zwar etwas leichter, muss aber auch beübt werden. Deswegen steigen die Anforderungen an das Kader wie auch die Mannschaft.

Ist Ihnen ein bestimmter Einsatz speziell in Erinnerung geblieben?
DF: Es sind vor allem die Einsätze in Erinnerung geblieben, bei denen wir Menschen oder Tiere retten oder ihnen helfen konnten. Natürlich waren grössere Brände wie jene der Jowa in Volketswil oder der Swisswax in Fällanden als Feuerwehrmann sehr eindrücklich. Am schnellsten wach wurde ich, als bei meinem Nachbarn die Scheune inklusive Stall brannte. Als ich vom Feuerwehralarm geweckt wurde, sah ich an meiner Schlafzimmerwand einen Feuerschein und dachte zuerst, es brennt auf unserem Hof.

Anfang 2024 übergeben Sie den Posten als Feuerwehrkommandant an Adrian Trüb. Welche Erfahrungen oder Erkenntnisse können Sie ihm für diese Funktion mit auf den Weg geben?
DF: An erster Stelle steht die Mannschaft. Ohne die läuft nichts. Um ihnen eine gute Ausbildung und Material bieten zu können, braucht es aber die Unterstützung der Behörden und der Verwaltung. Deswegen ist ein gutes Einvernehmen sehr wichtig. Während meiner Zeit als Kommandant durfte ich jederzeit darauf zählen.

Adrian Trüb, wo möchten Sie als neuer Kommandant den Schwerpunkt legen und wo sehen Sie die grössten Herausforderungen, die auf die Feuerwehr Maur zukommen?
AT: Dani hat bereits sehr viel für die Feuerwehr geleistet. So kann ich auf eine tolle Truppe, viel Engagement und ein gutes Fachwissen zählen und darauf aufbauen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Ich möchte das gute Niveau der Feuerwehr beibehalten und wenn möglich stetig verbessern. Ein wichtiger Schwerpunkt ist sicher das Thema Bevölkerungsschutzgebäude. Weiter sehe ich Potenzial in den Bereichen Kommunikation und Digitalisierung. Die grössten Herausforderungen werden vermutlich der Nachwuchs und die Tagesverfügbarkeit sein. Es ist immer schwieriger, Menschen zu finden, die sich freiwillig engagieren.

Gibt es in Maur besondere Merkmale (z. B. topografisch), die das Gebiet von anderen Gemeinden unterscheiden und die Sie bei der Feuerwehrarbeit speziell berücksichtigen müssen?
DF: Die Fläche mit fünfzehn Quadratkilometern mit vielen Wäldern, Bächen und Strassen ist bei Elementarereignissen oft eine Herausforderung; ebenso die Distanz vom Wohnort zum Depot in Maur mit unseren fünf auseinanderliegenden Ortsteilen, was sich auf die Einsatzzeit auswirkt.
AT: Wie Dani angesprochen hat, ist die grosse Fläche aussergewöhnlich. Nebst den Distanzen ist auch der Höhenunterschied zu erwähnen. Wir sind eine ländliche Gemeinde mit verschiedenen Dorfteilen, Weilern und einigen Aussenhöfen. Dafür ist das Industriegebiet überschaubar.

Mitte 2024 wird über ein neues Bevölkerungsschutzgebäude abgestimmt. Warum braucht Maur aus Sicht der Feuerwehr ein solches Gebäude?
DF: Das 1982 erstellte Gebäude war auf ein Korps von dreissig bis vierzig Personen und eine Bevölkerung von 7000 bis 9000 Einwohnerinnen und Einwohnern ausgelegt. Diese Infrastruktur entspricht platzmässig nicht mehr den Anforderungen der heutigen Feuerwehr. Da eine Zusammenarbeit mit umliegenden Feuerwehren aus topografischen Gründen nicht durchführbar ist, brauchen wir ein eigenes Gebäude. Zudem ist der Standort in der Looren viel zentraler gelegen, sodass sich die Einsatzzeiten erwiesenermassen verkürzen lassen. Mit dem neuen Bevölkerungsschutzgebäude ist die Feuerwehr in Hinblick auf die steigende Bevölkerungszahl für die nächsten zwanzig Jahre wieder gewappnet.
AT: So ist es. Für die Bevölkerung ist wichtig, auf eine Feuerwehr zählen zu können, die mit gutem Equipment schnell vor Ort ist. Im Ernstfall kommt es auf jede Minute an.

Ist das Loorenareal für die Feuerwehr der richtige Standort? Warum?
DF: Die Looren ist zentral gelegen und in absehbarer Zeit der einzige Standort, an dem ein solches Gebäude gebaut werden kann.
AT: Rund achtzig Prozent der Bevölkerung – wie auch ein Grossteil unserer Feuerwehrleute – wohnt in den oberen Ortsteilen. Der grösste Anteil unserer Einsätze ist ebenfalls in den oberen Dörfern. Dank der zentralen Lage des Loorenareals innerhalb der Gemeinde können wir die Einrückzeiten ins Feuerwehrgebäude und die Ausrückzeiten vom Feuerwehrgebäude zum Einsatzort deutlich verbessern.

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn das neue Gebäude dann steht?
DF: Auf die Einweihungsfeier. Spass bei Seite: Die Männer und Frauen von Feuerwehr, Zivilschutz und Samariterverein sollen ein Gebäude bekommen, in dem sie sich während ihres freiwilligen Dienstes rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr für die Gemeinde Maur wohlfühlen und ausreichend Platz haben.
AT: Aktuell platzen wir aus allen Nähten. Deshalb freue ich mich vor allem auf ein geräumigeres Umfeld, etwas mehr Platz in den Garderoben und eine zeitgemässe Einrichtung. Zudem freue ich mich sehr auf einen guten und engen Austausch mit den anderen Organisationen, die sich für den Bevölkerungsschutz einsetzen.

Das BSG soll auch als Stützpunkt für Zivilschutz und Samariter dienen. Wo sehen Sie in einem gemeinsam genutzten Gebäude konkrete Vorteile/Synergien bei den Blaulichtorganisationen?
DF: Die Organisationen können Material, Personal, Räume und Fahrzeuge gemeinsam nutzen. Die Wartung des gesamten Materials lässt sich so an einem Ort erledigen und es muss nicht aufwendig in der Gemeinde hin und her transportiert werden.
AT: Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

Daniel Fischer, Adrian Trüb, vielen Dank für das Gespräch.

Der Gemeinderat nutzt den verordneten Marschhalt, um die Bedürfnisse auf dem Gesamtperimeter Looren vertieft abzuklären und wo nötig zu aktualisieren. Das Bevölkerungsschutzgebäude wird im ersten Halbjahr 2024 zur Abstimmung gelangen, und auf die Sanierung des Loorensaalgebäudes sowie den Bau des geplanten Spielplatzes wird mit Beschluss der Gemeindeversammlung vom 12. Juni vorerst verzichtet. Bezüglich der Sportanlagen Looren wird vom Gemeinderat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die Studienergebnisse sollen auf die ausgewiesenen Bedürfnisse der Sport- und Freizeitvereine Maur eingehen, baurechtliche Abklärungen zum Gesamtperimeter Looren darlegen und ein Betriebs- und Nutzungskonzept der Sportanlagen Looren enthalten. Der Gemeinderat hat dafür einen Kredit von insgesamt CHF 70'000 bewilligt. Der Schlussbericht wird Ende des ersten Quartals 2024 erwartet.

Über das neue Bevölkerungsschutzgebäude auf der Looren wird am 9. Juni 2024 erneut abgestimmt. Aktuell wird das bestehende Projekt überprüft, um sicherzustellen, dass das Gebäude den heutigen Bedürfnissen und Anforderungen weiterhin gerecht wird.

Der Bezirksrat Uster hatte den Gemeinderat Maur im Oktober 2022 angewiesen, den geplanten und vom Volk bewilligten Bau eines Bevölkerungsschutzgebäudes auf dem Loorenareal neu zu berechnen. Dieser Marschhalt nutzt der Gemeinderat, um das Projekt noch einmal sorgfältig überprüfen zu lassen. Die Prüfung erfolgt abteilungsübergreifend und in enger Abstimmung mit den Nutzerinnen und Nutzern, insbesondere mit Feuerwehr, Zivilschutz und Samariterverein.

Im Rahmen des Überprüfungsprozesses haben die Ressortvorsteherin Liegenschaften, der Abteilungsleiter Liegenschaften sowie Vertreter aus dem Feuerwehrkader auch die Feuerwehrgebäude in den Gemeinden Zumikon und Küsnacht besichtigt. Diese Besuche vermittelten wertvolle Einblicke und Erfahrungen aus erster Hand, die nun in die Überarbeitung des Maurmer Bevölkerungsschutzgebäudes einfliessen können.

Optimierungen für hohen Praxisnutzen

Ziel ist insbesondere, das Bevölkerungsschutzgebäude in der Praxis optimal zu nutzen und Synergien auszuschöpfen. So werden beispielsweise mobile Hochregalgestelle zwischen der Fahrzeughalle und der Werkstatt geprüft. Diese könnten zu einer effizienteren Nutzung der vorhandenen Fläche beitragen und mehr Platz für das Einsatzmaterial direkt bei den Fahrzeugen schaffen.

In der Waschbox ist weiter eine Brücke mit Treppe angedacht, um die Reinigung der Fahrzeuge zu vereinfachen. Die Waschbox lässt sich zudem mehrfach nutzen, indem darin auch andere gemeindeeigene Fahrzeuge (Tiefbau, Unterhalt etc.) gereinigt werden können. Zusätzliche Optimierungsmassnahmen im Projekt betreffen die Bodenbeläge und Spritzschutzmassnahmen wie Wandschilder oder Schutzbehandlungen der Oberflächen.

Sichergestellt werden soll auch eine durchgängige Inhouse-Versorgung mit Funk- und Handyempfang im gesamten Gebäude, damit eine effektive Kommunikation bei einem Einsatz der Blaulichtorganisationen gewährleistet ist.

Photovoltaik-Anlage auf dem Dach

Ein weiterer wichtiger Punkt, der ausgehend von den Zielen des gemeinderätlichen Energieleitbilds und auch aus ökonomischen Überlegungen geprüft wird, ist die Integration einer PV-Anlage in das Projekt. Dazu wird die Gebäudestatik noch einmal unter die Lupe genommen, um eine möglichst grosse Anlage auf dem Dach des Bevölkerungsschutzgebäudes installieren zu können. Dass ein solche PV-Anlage sinnvoll ist, haben auch die Begehungen der Feuerwehrgebäude in Zumikon und Küsnacht bestätigt. Im Einklang mit dem Energieleitbild sind zudem Lehrrohre geplant, um das Gebäude zu einem späteren Zeitpunkt mit E-Ladestationen für Fahrzeuge ausrüsten zu können.

Weiteres Vorgehen

Das neue Bevölkerungsschutzgebäude ist ein wichtiger Bestandteil der Maurmer Sicherheitsinfrastruktur. Geplant ist, den Stimmberechtigten das überprüfte und wo nötig angepasste Projekt zu gegebenem Zeitpunkt an einer Orientierungsversammlung zu präsentieren, bevor im Juni 2024 darüber abgestimmt wird.

Abteilung Liegenschaften

Der Gemeinderat Maur hat die beiden vom Bezirksrat gestoppten Bauprojekte in der Looren analysiert und neu beurteilt. An der Realisierung des neuen Bevölkerungsschutzgebäudes hält er fest. Das Geschäft kommt voraussichtlich im Frühjahr 2024 an die Urne. Von der geplanten Sanierung des Loorensaalgebäudes hingegen möchte der Gemeinderat vorerst absehen.

Der Bezirksrat Uster hatte den Gemeinderat Maur Anfang Oktober 2022 angewiesen, den geplanten und vom Volk bewilligten Bau eines neuen Bevölkerungsschutzgebäudes auf dem Loorenareal neu zu berechnen. Grund: In der Abstimmungsvorlage waren lediglich die Kosten für den Neubau aufgeführt (CHF 9,05 Mio.), nicht aber jene für die dafür notwendige Offenlegung und Revitalisierung des Rausen- und Haldenbachs (CHF 1,87 Mio.).

Der Bedarf für den Bau eines neuen Bevölkerungsschutzgebäudes ist für den Gemeinderat nach wie vor ausgewiesen. Er möchte den nun verordneten Marschhalt dafür nutzen, die Ausstattungsbedürfnisse im engen Austausch mit der Feuerwehr, dem Zivilschutz und dem Samariterverein nochmals fundiert zu prüfen und die Kosten unter Berücksichtigung aller Faktoren (Bachprojekt, Bauteuerung und Reserve) neu zu berechnen. Das Preisetikett dürfte nach heutiger Einschätzung im Bereich von 14 Millionen Franken zu stehen kommen. Die Urnenabstimmung ist im ersten Halbjahr 2024 vorgesehen.

Ebenfalls interveniert hatte der Bezirksrat bezüglich der Kostenüberschreitung im Generationenprojekt Looren (Modul A Schule/Kultur). Die bis zum Zeitpunkt der Beanstandung noch nicht verbauten Kosten, allen voran jene für die geplante Sanierung des Loorensaalgebäudes, hätten neu hergeleitet, veranschlagt und dem Souverän zur Beurteilung vorgelegt werden müssen.

Der Gemeinderat hat sich in den letzten Wochen und Monaten intensiv mit der «Baustelle» Loorensaalgebäude auseinandergesetzt und ist zum Schluss gelangt, dass eine Fassadensanierung des Loorensaalgebäudes alleine nicht sinnvoll ist und sich die Nutzungsbedürfnisse im Zuge der mittlerweile fast siebenjährigen Realisierungszeitspanne im Generationenprojekt Looren stark gewandelt haben. Angesichts dieser veränderten Ausgangslage und der sich abzeichnenden Mehrkosten beurteilt der Gemeinderat die geplanten Sanierungsarbeiten am Loorensaalgebäude, die im Wesentlichen der Substanzerhaltung und der Erhöhung des Komforts dienen sollten, als nicht mehr zweckmässig. Er möchte stattdessen Alternativen prüfen und das Projekt im Sinne der Nachhaltigkeit grundlegend neu überarbeiten und dimensionieren.

Vor diesem Hintergrund stellt der Gemeinderat der Gemeindeversammlung vom 12. Juni 2023 den Antrag, die eigenständigen Teilprojekte «Sanierung Loorensaalgebäude» und «Bau eines Kinderspielplatzes» des am 25. September 2016 für das Modul A Schule/Kultur bewilligten Kredits im Generationenprojekt Looren aufzuheben. Eingeschlossen im Aufhebungsantrag sind auch die Kosten für den neuen Kinderspielplatz, weil die im Zusammenhang mit dem Neubau Bevölkerungsschutzgebäude notwendige Bachumlegung einen direkten Einfluss auf die Positionierung hat. Nach erfolgter Abstimmung über das neue Bevölkerungsschutzgebäude soll der Kinderspielplatz realisiert werden.

Gemeinderat Maur

Seit rund zwei Jahren ist die neue Photovoltaikanlage auf dem Schulhaus Nord und der Mehrzweckhalle in Betrieb – und sie hat die Erwartungen übertroffen.

Blick auf PV Anlage web

Dank der Zustimmung der Gemeindeversammlung vom Dezember 2019 konnten auf den Dächern der Mehrzweckhalle und des Schulhauses Nord neue Solarmodule installiert werden. Die Erfahrungen in den ersten zwei Jahren seit Inbetriebnahme zeigen ein positives Bild. Die Photovoltaikanlage bewährt sich im Betrieb und lieferte bisher mehr Strom als erwartet.

Gutes Sonnenjahr und effiziente Module

Vom 1. Oktober 2021 bis Ende September 2022 produzierte die Anlage rund 311'000 kWh Strom – etwa so viel, wie 78 Haushalte im Jahr verbrauchen. Die Energieproduktion lag somit 6.5 Prozent höher als die 292'000 kWh, die im Antrag an die Gemeindeversammlung als jährliche Produktion geschätzt worden waren. Zurückzuführen ist dies einerseits auf das gute Sonnenjahr, andererseits darauf, dass über dem Garderobentrakt neue Module installiert wurden statt wie ursprünglich geplant einzelne noch funktionstüchtige, aber deutlich weniger effiziente Solarmodule der alten Anlage.

Noch höhere Produktion möglich

Von der Gesamtproduktion entfielen rund 64'500 kWh (20 %) auf die Module auf dem Schulhaus Nord. Dort ist zu beachten, dass die Antenne vom Schulhaus Ost vorübergehend für die Sanierung auf dem Schulhaus Nord installiert wurde, womit ein ganzer String nicht arbeiten konnte. Folglich besteht noch Potenzial und die Anlage auf dem Schulhaus Nord dürfte in Zukunft rund 18’000 kWh mehr pro Jahr produzieren.

Eigenverbrauch tiefer als erwartet

Tiefer als angenommen ist allerdings der Eigenverbrauch. Statt der geschätzten 180'000 kWh konnten nur 74'900 kWh direkt im Schulhaus Nord und der Mehrzweckhalle verbraucht werden. Dies liegt hauptsächlich daran, dass der Boiler in der Mehrzweckhalle ersetzt wurde. Dieser war ein richtiger Energiefresser. Der neue Boiler wurde an das Schulhaus Nord angehängt, womit dort fast aller produzierte Strom nun selbst verbraucht wird, die Mehrzweckhalle hingegen fast allen Strom ins Netz liefert. Die Einspeisung ins Netz ist aufgrund der aktuellen geopolitischen Entwicklungen aber durchaus zu begrüssen, denn damit trägt die Anlage ihren Teil zur Abwendung einer Energiemangellage bei.

Finanzieller Ertrag ebenfalls positiv

Der jährliche Ertrag aus der Photovoltaikanlage beträgt rund 29'000 Franken – ausgehend von einem Durchschnittspreis von 18 Rappen pro Kilowattstunde – und ist somit 3000 Franken höher als im Antrag an die Gemeindeversammlung 2019 geschätzt. Der finanzielle Ertrag wird 2023 sogar noch steigen – aus zwei Gründen. Erstens wird der Herkunftsnachweis (HKN) für Strom aus erneuerbaren Energien zusätzlich mit 2 Rappen pro Kilowattstunde vergütet. Dies ist für die Stromproduktion der Module auf der Mehrzweckhalle bisher erst teilweise erfolgt. Zweitens wird der Strompreis massiv steigen und der eingespeiste Strom 2023 entsprechend 3,5 Rappen pro Kilowattstunde zusätzlich erhalten. Und auch der Eigenverbrauch wird mehr einsparen, da der bezogene Strom teurer wird.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Solarmodule auf der Looren mehr als die erwartete Energiemenge produzieren und der wirtschaftliche Ertrag aufgrund der Rahmenbedingungen ebenfalls höher ist als erwartet. Der Gemeinderat freut sich sehr über diese positiven Erfahrungen, die bereits nach kurzer Zeit zeigen, dass sich die Investition in die Solaranlage gelohnt hat.

Gemeinderat Maur