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Der Gemeinderat Maur hat die beiden vom Bezirksrat gestoppten Bauprojekte in der Looren analysiert und neu beurteilt. An der Realisierung des neuen Bevölkerungsschutzgebäudes hält er fest. Das Geschäft kommt voraussichtlich im Frühjahr 2024 an die Urne. Von der geplanten Sanierung des Loorensaalgebäudes hingegen möchte der Gemeinderat vorerst absehen.

Der Bezirksrat Uster hatte den Gemeinderat Maur Anfang Oktober 2022 angewiesen, den geplanten und vom Volk bewilligten Bau eines neuen Bevölkerungsschutzgebäudes auf dem Loorenareal neu zu berechnen. Grund: In der Abstimmungsvorlage waren lediglich die Kosten für den Neubau aufgeführt (CHF 9,05 Mio.), nicht aber jene für die dafür notwendige Offenlegung und Revitalisierung des Rausen- und Haldenbachs (CHF 1,87 Mio.).

Der Bedarf für den Bau eines neuen Bevölkerungsschutzgebäudes ist für den Gemeinderat nach wie vor ausgewiesen. Er möchte den nun verordneten Marschhalt dafür nutzen, die Ausstattungsbedürfnisse im engen Austausch mit der Feuerwehr, dem Zivilschutz und dem Samariterverein nochmals fundiert zu prüfen und die Kosten unter Berücksichtigung aller Faktoren (Bachprojekt, Bauteuerung und Reserve) neu zu berechnen. Das Preisetikett dürfte nach heutiger Einschätzung im Bereich von 14 Millionen Franken zu stehen kommen. Die Urnenabstimmung ist im ersten Halbjahr 2024 vorgesehen.

Ebenfalls interveniert hatte der Bezirksrat bezüglich der Kostenüberschreitung im Generationenprojekt Looren (Modul A Schule/Kultur). Die bis zum Zeitpunkt der Beanstandung noch nicht verbauten Kosten, allen voran jene für die geplante Sanierung des Loorensaalgebäudes, hätten neu hergeleitet, veranschlagt und dem Souverän zur Beurteilung vorgelegt werden müssen.

Der Gemeinderat hat sich in den letzten Wochen und Monaten intensiv mit der «Baustelle» Loorensaalgebäude auseinandergesetzt und ist zum Schluss gelangt, dass eine Fassadensanierung des Loorensaalgebäudes alleine nicht sinnvoll ist und sich die Nutzungsbedürfnisse im Zuge der mittlerweile fast siebenjährigen Realisierungszeitspanne im Generationenprojekt Looren stark gewandelt haben. Angesichts dieser veränderten Ausgangslage und der sich abzeichnenden Mehrkosten beurteilt der Gemeinderat die geplanten Sanierungsarbeiten am Loorensaalgebäude, die im Wesentlichen der Substanzerhaltung und der Erhöhung des Komforts dienen sollten, als nicht mehr zweckmässig. Er möchte stattdessen Alternativen prüfen und das Projekt im Sinne der Nachhaltigkeit grundlegend neu überarbeiten und dimensionieren.

Vor diesem Hintergrund stellt der Gemeinderat der Gemeindeversammlung vom 12. Juni 2023 den Antrag, die eigenständigen Teilprojekte «Sanierung Loorensaalgebäude» und «Bau eines Kinderspielplatzes» des am 25. September 2016 für das Modul A Schule/Kultur bewilligten Kredits im Generationenprojekt Looren aufzuheben. Eingeschlossen im Aufhebungsantrag sind auch die Kosten für den neuen Kinderspielplatz, weil die im Zusammenhang mit dem Neubau Bevölkerungsschutzgebäude notwendige Bachumlegung einen direkten Einfluss auf die Positionierung hat. Nach erfolgter Abstimmung über das neue Bevölkerungsschutzgebäude soll der Kinderspielplatz realisiert werden.

Gemeinderat Maur

Seit rund zwei Jahren ist die neue Photovoltaikanlage auf dem Schulhaus Nord und der Mehrzweckhalle in Betrieb – und sie hat die Erwartungen übertroffen.

Blick auf PV Anlage web

Dank der Zustimmung der Gemeindeversammlung vom Dezember 2019 konnten auf den Dächern der Mehrzweckhalle und des Schulhauses Nord neue Solarmodule installiert werden. Die Erfahrungen in den ersten zwei Jahren seit Inbetriebnahme zeigen ein positives Bild. Die Photovoltaikanlage bewährt sich im Betrieb und lieferte bisher mehr Strom als erwartet.

Gutes Sonnenjahr und effiziente Module

Vom 1. Oktober 2021 bis Ende September 2022 produzierte die Anlage rund 311'000 kWh Strom – etwa so viel, wie 78 Haushalte im Jahr verbrauchen. Die Energieproduktion lag somit 6.5 Prozent höher als die 292'000 kWh, die im Antrag an die Gemeindeversammlung als jährliche Produktion geschätzt worden waren. Zurückzuführen ist dies einerseits auf das gute Sonnenjahr, andererseits darauf, dass über dem Garderobentrakt neue Module installiert wurden statt wie ursprünglich geplant einzelne noch funktionstüchtige, aber deutlich weniger effiziente Solarmodule der alten Anlage.

Noch höhere Produktion möglich

Von der Gesamtproduktion entfielen rund 64'500 kWh (20 %) auf die Module auf dem Schulhaus Nord. Dort ist zu beachten, dass die Antenne vom Schulhaus Ost vorübergehend für die Sanierung auf dem Schulhaus Nord installiert wurde, womit ein ganzer String nicht arbeiten konnte. Folglich besteht noch Potenzial und die Anlage auf dem Schulhaus Nord dürfte in Zukunft rund 18’000 kWh mehr pro Jahr produzieren.

Eigenverbrauch tiefer als erwartet

Tiefer als angenommen ist allerdings der Eigenverbrauch. Statt der geschätzten 180'000 kWh konnten nur 74'900 kWh direkt im Schulhaus Nord und der Mehrzweckhalle verbraucht werden. Dies liegt hauptsächlich daran, dass der Boiler in der Mehrzweckhalle ersetzt wurde. Dieser war ein richtiger Energiefresser. Der neue Boiler wurde an das Schulhaus Nord angehängt, womit dort fast aller produzierte Strom nun selbst verbraucht wird, die Mehrzweckhalle hingegen fast allen Strom ins Netz liefert. Die Einspeisung ins Netz ist aufgrund der aktuellen geopolitischen Entwicklungen aber durchaus zu begrüssen, denn damit trägt die Anlage ihren Teil zur Abwendung einer Energiemangellage bei.

Finanzieller Ertrag ebenfalls positiv

Der jährliche Ertrag aus der Photovoltaikanlage beträgt rund 29'000 Franken – ausgehend von einem Durchschnittspreis von 18 Rappen pro Kilowattstunde – und ist somit 3000 Franken höher als im Antrag an die Gemeindeversammlung 2019 geschätzt. Der finanzielle Ertrag wird 2023 sogar noch steigen – aus zwei Gründen. Erstens wird der Herkunftsnachweis (HKN) für Strom aus erneuerbaren Energien zusätzlich mit 2 Rappen pro Kilowattstunde vergütet. Dies ist für die Stromproduktion der Module auf der Mehrzweckhalle bisher erst teilweise erfolgt. Zweitens wird der Strompreis massiv steigen und der eingespeiste Strom 2023 entsprechend 3,5 Rappen pro Kilowattstunde zusätzlich erhalten. Und auch der Eigenverbrauch wird mehr einsparen, da der bezogene Strom teurer wird.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Solarmodule auf der Looren mehr als die erwartete Energiemenge produzieren und der wirtschaftliche Ertrag aufgrund der Rahmenbedingungen ebenfalls höher ist als erwartet. Der Gemeinderat freut sich sehr über diese positiven Erfahrungen, die bereits nach kurzer Zeit zeigen, dass sich die Investition in die Solaranlage gelohnt hat.

Gemeinderat Maur